Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,
in den 80er Jahren war die Perspektive der Menschheit düster. Das Ausmaß an Umweltzerstörung drang mehr und mehr in das Bewusstsein vieler Menschen vor. Die Angst vor dem Atomkrieg war angesichts des globalen Wettrüstens real. Die Grenzen des Wachstums, auch des Bevölkerungswachstums, wurden angesichts begrenzter Ressourcen der Erde absehbar. Bücher, die die Missstände ohne künstlichen Optimismus thematisierten, eroberten die Aufmerksamkeit. Ein viel zitierter, oft Martin Luther zugeschriebener Satz in dieser Zeit war dabei: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Und nun? Im August 2022 wissen wir so viel mehr über Kriege, Nöte, Umwelt- und Klimaprobleme. Gerade jetzt knirscht es in Umwelt, Politik und Menschenrechten an allen Ecken. Und unser Wissen über die Missstände hat sich um Faktor X vervielfacht, überall brennt es lichterloh. Es sind die gleichen grundlegenden Themen wie vor 40 Jahren! Ist also alles hoffnungslos? Läuft alles schief? Habe ich aufgegeben? Nehme ich einfach alles mit, solange es noch geht? Klage ich mit anderen über die Unfähigkeit derer, die verantwortlich sind?
Oder pflanze ich meine ganz eigenen Apfelbäumchen, egal was passieren könnte? Säe ich Samen meiner Überzeugung, auch wenn ich nicht weiß, ob und wie viele eine Chance haben, aufzugehen? Gebe ich der Möglichkeit eine Chance, dass andere Menschen noch einen Apfel ernten können von dem Baum, den ich heute pflanze? Lächle ich dem Pessimismus ins Gesicht? Entwickle ich für mich eine Perspektive, auch wenn ich zur Zeit noch weder Richtung noch Perspektive genau sehen kann? Und unterstütze ich andere, dies ebenfalls zu tun? Und suche ich Unterstützung, wenn mir die Kraft fehlt?
Liegen bleiben und Augen zu? Oder Aufspringen und aktiv sein? Das ist eine ganz schön grundlegende Frage, denn davon hängt ab, wie die Welt für mich und für alle weiter geht.
Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!
Alles Liebe für Deine Woche wünscht
Michael
Danke für das Bild an Michael Schwarzenberger