Innerer Freiraum

Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,

was empfindest Du wenn Du den Begriff ´Coronaspaziergang` hörst? Ich las ihn kurz vor Ostern in der Zeitung als Teil einer Überschrift. Der Artikel war dafür mich damit schon erledigt. Wenn es schon so los geht, dann will ich nicht weiter lesen, Das nervt! Ja, es stimmt, dass das Corona-Virus tief in unser Leben einschneidet. Es wirkt zuweilen unmöglich, dieses Wort zu vermeiden. Alle Lebensbereiche sind davon geprägt, Gespräche kommen schnell darauf zurück, und auch die Medien setzen nahezu jedes Thema in diesen Kontext. Kultur, Politik, Sport – vor nichts macht Corona Halt.
Oder, Moment! Geht es vielleicht auch mal andersherum? Wir machen doch vor Corona oft auch nicht Halt! Da liegt vielleicht auch ein Problem. Ja, wir müssen uns damit immer wieder auseinandersetzen. Und, nein, ein Spaziergang zu Ostern ist für mich vielleicht ein ´Osterspaziergang´, aber ganz sicher kein ´Coronaspaziergang´. Ich muss nicht alles, was ich tue, mit diesem Etikett versehen. Auch in anderen Zeiten gehe ich mal in die Natur, wechsle ein Wort mit den Nachbarn, rufe Freunde an.
Es geht mir hier nicht einfach um irgendeine Wortschöpfung, die mir nicht passt. Mir geht es darum, dass ich mich schützen, meine Energie bewahren und nicht stehlen lassen will, Wo äußere Freiräume beschränkt sind, da werden die inneren Freiräume umso wichtiger. Sie zu erhalten oder (wieder) zu schaffen, das beginnt für mich mit Worten und Gedanken. Sie prägen uns und sie prägen, wie wir auf uns und die Welt schauen. Wenn ich mich besinne, kann ich erkennen, welches Denken und Handeln aus meiner inneren Motivation heraus geschieht. Wenn ich Schritte bewußt aus einer Haltung heraus gehe die sagt „Ich möchte es so“, dann ist das ein Stück innerer Freiheit. Durchpusten, Seele baumeln lassen, 5 gerade sein lassen. In solchen Momenten fühle ich mich nicht getrieben – nicht von einem Virus oder von sonst irgendetwas.
Ich bin sicher, dass wir alle jeden Tag irgendwann Augenblicke haben, in denen die Tür zum inneren Freiraum weit offen steht. Die Frage ist, ob wir das immer wahr nehmen. Die Tasse Kaffee am Morgen, der Blick aus dem Fenster, die Sonne, die uns ihre Wärme ins Gesicht haucht, die Fahrradfahrt zur Arbeit oder die laute Musik im Autoradio. Es muß ja gar nicht viel sein. Ich muß mir nicht etwas besonderes ausdenken. Diese Momente sind immer bei uns, tauchen auf und vergehen wieder.
Ich habe mir angewöhnt, in langen Supermarktschlangen manchmal einfach an ´nichts´ zu denken. Einfach einen Augenblick nichts tun müssen. Einfach da stehen – und es wahrnehmen,

Das sind die Augenblicke, in der die Welt inklusive Corona mir mal so richtig den Buckel runterrutschen kann. Und wenn ich mal wieder einen Spaziergang im Wilschenbruch mache, dann sehe ich mit voller Absicht den Wald vor lauter Bäumen nicht und ziehe diesen Augenblick mal so richtig in die Länge!

Gehst du mit? – Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!

Alles Liebe für Deine Woche wünscht
Michael

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Kommende Termine:
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