Wer macht die Regeln?

Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,

eigentlich war in der letzten Woche dieser Beitrag dran. Das Thema wäre ein anderes gewesen. Ich weiß nicht welches, und ich habe auch nichts geschrieben. Es war einfach nicht dran – denke ich jetzt! Zuerst aber kam der Gedanke daran, dass ich doch eigentlich wöchentlich schreiben wollte, und dass ich spät dran sei und dass ich mich dann auf den nächsten Tag vertröste. Und wieder, und wieder…Und dann kam die Frage auf: Wer macht die Regeln?
Diese Frage schlug Wellen in meinen Gedanken. Ja, wer macht die Regeln? Was von dem, was ich an jedem Tag tue, folgt einer Regel, von der ich glaube, dass sie selbstverständlich existiert? Die Wahrheit ist, dass Vieles so selbstverständlich in mein Leben eingesickert ist, sich etabliert hat, dass ich das Hinterfragen gar nicht einmal erwäge.
Dabei geht es nicht einmal nur um die Angst, dass etwas nicht allgemein akzeptabel sein könnte. „Das macht man so!“ Sobald das Wort „man“ auftaucht, sollte ich spätestens wachsam werden. Wobei, „sollte“ ist auch wieder so ein Begriff. Ich sehe schon beim Schreiben, wie ich mich selbst von diesen Worten umzingelt sehe, die meinen Gehorsam einzufordern scheinen.
Besonders denke ich aber an eigene Vorhaben, Pläne und Wünsche. Einmal gefasst, können sie mir auch schnell wie kleine Ketten langsam und unmerklich mehr und mehr die Luft abschnüren. Das dauert eine Weile, aber irgendwann hat sich meine Freiwilligkeit, meine Lust und meine Inspiration möglicherweise in eine sinnentleerte Tätigkeit verwandelt.
Die Frage ist, wann das passiert? Ich glaube dann, wenn ich mich beginne zu zwingen, weil ich „es“ doch einmal beschlossen hatte, es so wollte. Wenn meine Hauptmotivation darin besteht, dass ich mich identifiziere mit einem äußeren Bild von mir, ohne dass mein Herz noch dabei ist. Vielleicht tut mir Yoga einfach gerade nicht gut, auch wenn das 10 Jahre lang anders gewesen sein mag. Vielleicht mag ich nicht mehr auf eine traditionelle jährliche Veranstaltung gehen, die ich einmal geliebt haben mag, die mir aber jetzt nichts mehr bedeutet.
Ich verändere mich täglich. Ich lerne jeden Tag dazu. Ja, ich bin froh und dankbar, wenn ich sagen kann, „ja, ich habe meine Meinung geändert“. Wenn ich mich selbst verändere, kann das Äußere in meinem Leben dann statisch immer gleich bleiben? Natürlich kann es das. Nur bleibt dann die Frage: Gebe ich mir, meinem Lebensgefühl, dem woran ich glaube und was für mich Sinn ergibt damit noch den passenden Ausdruck im Leben?

Vielleicht eine Frage, die wir jeden Tag aufs Neue beantworten müssen, äh, nein, können!

Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!

Alles Liebe für Deine Woche wünscht
Michael

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Foto: unverändert, lizensiert

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