Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,
was bedeutet es eigentlich für dich, wenn du jemanden als deinen Freund oder deine Freundin bezeichnest? Was sagt es einem anderen Menschen, wenn du ihm oder ihr jemanden als guten Freund vorstellst? Was ist ein guter, was ein naher Freund? Gibt es auch schlechte, oder ferne? Wohl kaum, oder?
Früher hatte ich diese Idee, dass Freundschaften alles in gleichem Maße abdecken müssten. Mir kam es manchmal so vor, als würde ich dem Konzept „Freundschaft nicht genügen, weil sich meine Freundschaften so unterschiedlich gestalteten. Eines Tages erfasste ich, dass Freundschaften sich tatsächlich ganz unterschiedlich ausformen. Erst da ging mir mitten im Selbstzweifel ein Licht auf, dass es vielleicht ganz ok sein könnte mit mir und meinen Freundschaften.
Heute erscheint mir der Gedanke absurd, dass das Wort „Freund“ für ein fest definiertes Rollenset stehen könnte. Gleichwohl, was bedeutet „Freundschaft“ eigentlich – für mich, für dich? Zunächst ist das nur ein Begriff. Auch wenn wir im Alltag so tun, als wüssten wir alle, was damit gemeint ist, stellt sich tatsächlich die Frage: Wer ist für dich ein*e Freund*in, wer nicht? Was muss eine Beziehung umfassen, um sie für dich als freundschaftlich zu qualifizieren? Wie groß ist die Spannbreite, die deine Freundschaften haben? Und lässt sie sich überhaupt ermessen?
Vielleicht reden wir aneinander vorbei, wenn wir von unseren Freunden sprechen. Jeder hat sein eigenes inneres Konzept davon. Wenn wir uns selbst und einander näher kennen lernen wollen, dann wäre es interessant zu erfahren, was Freundschaft bedeutet. Für dich. Für mich. Daraus erwächst ein tieferes Verstehen zwischen uns und vielleicht auch eine…Freundschaft…?
Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!
Alles Liebe für Deine Woche wünscht!
Michael
Danke für das Bild an Annie Spratt