Dein Lebensfluss

Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,

so langsam scheint sich die Corona-Situation zu entspannen, zumindest zunächst. Restaurants, Cafés, Kinos öffnen wieder, genauso wie die Geschäfte, und es ist wieder möglich, sich mit mehreren lieben Menschen verabreden zu können. Vor ein paar Tagen fiel mir plötzlich auf, dass ich von diesen Möglichkeiten noch gar nicht Gebrauch gemacht, ja, kaum Gedanken darauf verwendet habe. Ein kurzer „siedendheißer“ Moment der Erkenntnis war das, mit einer Prise schlechten Gewissens und einem kleinen Schreck dabei.
Irgendwo im Hintergrund rührte sich auch so etwas wie ein Abschiedsschmerz, vermischt mit Zweifel. Ich bin auch nicht gleich zum Telefon oder zum Terminkalender gerannt, um gleich in gr0ße Planungen zu gehen. Da war noch ein Zögern, das mir sagte: „Warte noch ein Weilchen, und schau was Du wirklich möchtest. Und mach dir klar, wie viel von den Freiräumen du gerne halten möchtest. Stell dir vor wie es wäre, wenn das Leben nicht gleich wieder in eine Abfolge von „(un-)freiwilligen Verpflichtungen“ gezwängt würde, sondern du dem Flussbett der Unberechenbarkeit weiter Raum geben würdest. Wenn das Leben dort weiter fließen dürfte, so wie es kommt.“
Und ich denke an die Momente der Freude in den letzten Monaten, als ich Freunde völlig unvorhergesehen traf. Einmal war es sogar eine ganze Reihe von Freunden am selben Ort. Ein kleines Wunder. Ich denke an die freudigen Gesichter, so überrascht wie glücklich über das Unverhoffte.

Ja, beides kann nebeneinander sein. Und so möchte ich es auch. Ich lasse mir also noch etwas Zeit, und lausche genau, was sein soll und was kommen darf, wenn es will.

Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!

Alles Liebe für Deine Woche wünscht
Michael

Bild von Free-Photos auf Pixabay

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