Was eine Ampel Dir sagen kann

Liebe*r Gedankenteilnehmer*in,

stell Dir vor, Du stehst in der späten Nacht an einer Fußgängerampel. Kein Auto weit und breit zu sehen, kein Mensch in der Nähe, die Ampel steht auf Rot. Gehst Du trotzdem? Ja?
Stell Dir vor, es steht jemand neben Dir an der roten Ampel. Gehst Du trotzdem? Nein? – Warum nicht?
Stell Dir vor es ist hellichter Tag. Kein Auto weit und breit. Die Ampel zeigt rot. Gehst Du? Ja? Nein?
Macht es einen Unterschied, wenn ein 15-jähriger Junge gegenüber auf der anderen Straßenseite steht?
Was ist, wenn es ein 8-jähriger Junge, oder Mädchen, wäre? Bleibst Du stehen? Gehst Du?

Egal, wie ich reagiere. ich kann immer etwas lernen über mich. Warum habe ich gezögert? Warum kam das schlechte Gewissen, während ich die Straße überquerte? Wie kann es eigentlich sein, dass ich einfach los gegangen bin, ohne mir Gedanken zu machen? War ich überzeugt von dem, was ich tue? Oder war ich hin- und hergerissen?
Wenn ich mir die Antworten genauer anschaue, werde ich vielleicht neue Seiten entdecken oder mir etwas bewusst machen, was bisher nicht in meinem Blickfeld lag. Etwas, dass vielleicht auch über diese Situation hinaus weist.

Wenn wir von einer Ampel so viel über uns erfahren können, wieviel mehr können wir über uns erfahren, wenn wir anderen Menschen begegnen? Vielleicht gerade den Menschen, die bei uns eine rote Ampel erzeugen Vielleicht sind gerade die unsere besten Lehrer – wenn wir bereit sind, einen näheren Blick auf uns selbst zu werfen.

Nicht nächstes Jahr oder nächsten Monat! Diese Woche! Ab jetzt!

Alles Liebe für Deine Woche wünscht
Michael

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

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